Esbit® - “Erich Schumms Brennstoff in Tablettenform”
Die Spielzeugdampfmaschinen von Fleischmann werden mit wenigen Ausnahmen (z.B. Typ 135/2) mit Esbit Trockenbrennstoff befeuert. So wurde Esbit auch ab 1950 in den jeweiligen Fleischmannkatalogen/Preislisten aufgeführt. Eine Packung Esbit kostete 1950 bei Fleischmann 70 Pfennig.
Die Geschichte der Marke Esbit begann mit der Erfindung der Trockenbrennstofftabletten durch Erich Schumm. Dieser gründete 1933 in Stuttgart die Firma Schumm. Zunächst stellte die Firma Schumm den Brennstoff “Esbe” her. Dieser führte anfangs jedoch zu Reklamationen, weil bei deren Betrieb wohl Teppiche und sogar ganze Wohnungen in Brand gerieten. Schumm experimentierte an seinem Produkt weiter und entwickelte dann 1936 den relativ ungefährlichen Brennstoff “Erich Schumms Brennstoff in Tablettenform” - “Esbit” - auch Trockenspiritus genannt. Dieser Brennstoff wurde schnell zu einem Verkaufs- und Exporterfolg, welcher in über 70 Staaten verkauft wurde. Schon bald folgten weitere Produkte wie z.B. Kocher im Taschenformat, welche zur Standardausrüstung der Wehrmacht gehörten. Das Unternehmen entwickelte sich so stark, dass es quasi eine Monopolstellung einnahm. Im nationalsozialistischen Deutschland wurde Schumms Betrieb daher als “kriegswichtig” eingestuft ... Im Jahr 1943 wurde das Stuttgarter Firmengebäude bei einem Luftangriff zerstört und Schumm zog mit seinem Unternehmen in die Stadt Murrhardt um. Nach dem zweiten Weltkrieg folgten für Schumm langwierige Auseinandersetzungen mit den Besatzern. Im Jahre 1947 konnte er seinen Betrieb schließlich wieder aufnehmen. Um Esbit weltweit vermarkten zu können, gründete Erich Schumm dann 1949 in Hamburg die Esbit Compagnie. Dieses Unternehmen überlebte ihn: Die Esbit Compagnie GmbH wurde von der Familie des Unternehmensleiters Fritz Paap übernommen und wird heute in dritter Generation fortgeführt. Produziert wird Esbit® heute jedoch durch die Firma Gummi Noller im Vogtland/Sachsen.
Esbit® is a registered trademark.
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Esbit - Schachtel vor 1943
Dies ist eine Esbitpackung aus der Zeit, als noch in Stuttgart produziert wurde (s.o.). Sie trägt die Aufschrift: Erich Schumm Esbit Fabrik Stuttgart-W. Auf der Innenlasche sind folgende Ziffern aufgedruckt: 384 I cht 3638 - eventuell ein Hinweis auf den Produktionszeitraum 1936 - 1938 ?
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Esbit - Schachtel 50er bis 70er Jahre
Diese Esbitpackung müsste aus den 50er bis 70er Jahren stammen. Sie trägt die Aufschrift: Erich Schumm GmbH Murrhardt / Württ.
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Esbit - Schachtel 1980 - 1993 (?)
Die Packung trägt folgende Aufschrift: Erich Schumm GmbH Erich-Schumm-Str. 2 - 4 7157 Murrhardt Dementsprechend wurde diese Esbitpackung bis etwa 1993 produziert, denn danach wurden in Deutschland die Postleitzahlen auf das fünfstellige System umgestellt.
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Esbit - Schachtel 1994 - 2009 (?)
Die Packung trägt folgende Aufschrift: Noller GmbH Co. KG Hanfwiesenstr. 37 D-73614 Schorndorf - Miedelsbach
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Esbit - Schachtel ab 2010 (?)
Die Schachteln tragen wieder den “klassischen” Schiftzug in Schreibschrift. Die Packung trägt nun folgende Aufschrift: Made in Germany by: Gummi Noller Gmbh & Co. Kg, An der Waldstr. 1, 08233 Treuen Vogtland, Vertrieb/ Distribution: Esbit Compagnie GmbH - Germany
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Fehlen darf in diesem Zusammenhang natürlich auch nicht eine Esbit - Bedienungsanleitung, welche jeder Fleischmann Dampfmaschine beilag, zumal für den ersten Betrieb zu jeder Dampfmaschinen auch immer Trockenbrennstoff mitgeliefert wurde.
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Anleitung 1952
Diese Anleitung lag einer Fleischmann Dampfmaschine 125/2 aus dem Jahr 1952 bei. Die roten Flecken stammen von einer feuchten Esbit - Schachtel. Einen Nachteil haben die Esbit Brennstofftabletten nämlich: Sie sind hygroskopisch - das heißt, sie binden Wasserdampf aus der Luft. Dies hat leider zur Folge, dass bei falscher Lagerung die Brennstofftabletten zu einem feuchten Klumpen werden und Metallteile, Originalkartons und Anleitungen in Mitleidenschaft ziehen können.
Bemerkenswert an den Esbit - Anleitungen ist der Anfang: “Lieber Junge!” ... Mädchen sollten wohl nicht zu den “Esbit-Freunden” gehören.
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